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Otfried Preußler - Neues vom Räuber Hotzenplotz

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Название:
Neues vom Räuber Hotzenplotz
Автор
Издательство:
неизвестно
ISBN:
нет данных
Год:
неизвестен
Дата добавления:
22 февраль 2019
Количество просмотров:
431
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Otfried Preußler - Neues vom Räuber Hotzenplotz

Otfried Preußler - Neues vom Räuber Hotzenplotz краткое содержание

Otfried Preußler - Neues vom Räuber Hotzenplotz - описание и краткое содержание, автор Otfried Preußler, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки My-Library.Info
Otfried Preußler, geboren 1923, wuchs in Reichenberg in Böhmen auf. Mit dem Schreiben begann er während seiner Kriegsgefangenschaft in Russland. Nachdem er von 1953 bis 1970 als Lehrer tätig gewesen war, widmet er sich seitdem ausschließlich dem Schreiben. 1971 wurde er in den PEN-Club aufgenommen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen »Der Räuber Hotzenplotz« und »Krabat«, für das er neben vielen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Hans-Christian-Andersen-Preis erhielt. »Neues vom Räuber Hotzenplotz« wurde durchAufnahme auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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Neues vom Räuber Hotzenplotz - читать книгу онлайн бесплатно, автор Otfried Preußler
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„Au weh! Nehmt das Vieh weg – das ist ja ein Krokodil! Hilfe, Hilfe, die Bestie will mich fressen!"

Herr Dimpfelmoser wusste, was seines Amtes war.

„Wasti!", rief er. „Man darf dem Gesetz nicht vorgreifen, komm bei Fuß! – Im Übrigen sind Sie verhaftet, Hotzenplotz! Machen Sie keine Geschichten, kommen Sie raus da!"

„Ich – kann nicht, Herr Oberwachtmeister ..."

„Was denn, Sie können nicht? Machen Sie sich nicht lächerlich, Mann!"

Herr Dimpfelmoser betrat die Höhle. Nun sah er, dass Hotzenplotz an den Armstuhl gefesselt war. Kasperl, Seppel und Großmutter standen daneben und riefen im Chor:

„Sie schickt uns der Himmel, Herr Oberwachtmeister!"

Dimpfelmoser winkte belämmert ab.

„Ich bin wieder einmal zu spät dran", seufzte er. „Hotzenplotz kann sich nicht wehren, ich brauche ihn bloß noch abzuführen – und fertig! Das ist auf die Dauer ein bisschen wenig, finde ich."

Kasperl rasselte mit der Kette.

„Sehen Sie nicht, dass wir festhängen? Hotzenplotz hat den Schlüssel in seiner Westentasche, wir können nicht an ihn ran ..."

„Oho?", rief Herr Dimpfelmoser. „Da werden wir wohl den lieben Wasti bemühen müssen."

„Haff-haff!", bellte Wasti und fuhr auf den Räuber los.

„Nein!", flehte Hotzenplotz. „Halten Sie bitte das Krokodil zurück! Ich will alles tun, was Sie von mir verlangen, ich halte ganz still!"

Nun war es ein Leichtes, ihn loszubinden und ihm den Schlüssel abzunehmen. Kasperl befreite Großmutter von der Kette, dann Seppel und schließlich sich selbst.

„Sie sehen, dass Sie durchaus nicht zu spät gekommen sind!", sagte Großmutter zu Herrn Dimpfelmoser. „Wir sind Ihnen eine Menge Dank schuldig."

„Keine Ursache!", wehrte Herr Dimpfelmoser bescheiden ab. „Ich habe nur meine Pflicht getan."

Doch im Innersten seines Herzens strahlte der brave Mann wie ein fünfmal gescheuerter Kupferkessel, auf den die Sonne scheint.




Bratwurst mit Sauerkraut


Am späten Nachmittag kehrten sie wohlbehalten ins Städtchen zurück. Der Herr Polizeioberwachtmeister Alois Dimpfelmoser radelte mit gestrenger Amtsmiene vorneweg. Großmutter saß auf dem Gepäckträger, ließ die Beine vergnügt auf die linke Seite baumeln und winkte den Leuten am Straßenrand mit der einen Hand zu, während sie in der anderen einen langen Strick hielt, an dessen Ende der Räuber Hotzenplotz festgebunden war.

„Kommen Sie, kommen Sie! Nur nicht müde werden!" Hotzenplotz ließ den Kopf hängen. Seine Nase wurde mit jeder Minute länger, er knirschte vor Wut mit den Zähnen. „So was muss mir passieren!", knurrte er. „So was – mir!" Kasperl und Seppel marschierten am Ende des Zuges. Sie trugen Herrn Dimpfelmosers gestohlene und nun glorreich wiedergewonnene Uniform. Stolz hatte Seppel den Polizeihelm über den Hut gestülpt und den Säbel geschultert. Kasperl war in den blauen Rock mit den silbernen Knöpfen geschlüpft, der ihm viel zu groß war.

Die Blechkanne mit dem Lösegeld trugen sie abwechselnd. Jetzt war gerade Seppel dran, Kasperl durfte einstweilen Wasti führen.

„Waff-waff!", bellte Wasti – und wehe, wenn Hotzenplotz ihm zu langsam lief! Gleich schnappte er unerbittlich nach seinen Waden.

Sie brachten den Räuber zum Polizeibüro. Hotzenplotz wurde im Besenschrank eingesperrt. Kasperl, Seppel und Wasti bewachten ihn; Großmutter eilte heim, um das Abend-

essen zu richten; und Oberwachtmeister Dimpfelmoser führte ein dienstliches Telefongespräch mit der Kreisstadt.

„Jawohl, Herr Inspektor, Sie haben ganz recht verstanden: Es handelt sich um den berüchtigten Räuber Hotzenplotz ... Wo wir ihn haben? Vorläufig steht er im Besenschrank. – Ja, er ist gut bewacht. Sie können ihn bei mir abholen ... Wie bitte? Abholen, sagte ich, Herr Inspektor – ab-ho-len!"

Kurz nach sechs fuhr ein Auto mit sieben schwer bewaffneten Polizisten vor, die Hotzenplotz in die Kreisstadt mitnahmen. Kasperl, Seppel, Herr Dimpfelmoser und Wasti blickten dem Auto nach, bis es um die Rathausecke verschwunden war.

„Was geschieht nun mit ihm?", wollte Kasperl wissen.

Herr Dimpfelmoser zwirbelte seinen Schnurrbart.

„Sie sperren ihn ins Gefängnis und werden ihm den Prozess machen.

„Hm", meinte Seppel. „Und wenn er dort wieder ausreißt?"

„Unmöglich!", sagte Herr Dimpfelmoser. „Ein Kreisgefängnis ist schließlich kein Spritzenhaus. Dort hilft ihm auch eine Blinddarmverrenkung nichts."

Er schloss das Büro ab. Dann gingen sie miteinander nach Hause, wo sie von Großmutter schon mit dem Abendessen erwartet wurden. Als sie eintraten, merkten sie gleich, dass das Häuschen von einem unbeschreiblich herrlichen Duft erfüllt war.

„Großmutter!", staunte Kasperl. „Ist heute nicht Sonntag? Wo hast du denn plötzlich die Würste her?"

„Nun ja", meinte Großmutter augenzwinkernd. „Man hat eben seine Beziehungen ..."

In der Wohnstube war schon gedeckt. Für Herrn Oberwachtmeister Dimpfelmoser stand ein Krug Bier bereit und für Wasti ein flacher Teller im Ofenwinkel. Großmutter trug das Sauerkraut und die Bratwürste auf, das Festmahl begann. Prost!", rief Herr Dimpfelmoser und schwenkte den Bierkrug. „Auf alle, die mir geholfen haben den Räuber Hotzenplotz wieder einzufangen – übrigens auch auf Frau Schlotterbeck!"

Großmutter nickte. Sie hatte daran gedacht, Frau Schlotterbeck heute Abend mit einzuladen.

„Aber wie sollte ich sie verständigen, wo sie doch so weit draußen wohnt?"

Einen Augenblick später schellte es an der Haustür. Kasperl lief öffnen – und glaubte nicht recht zu sehen: Frau Schlotterbeck kam hereingewabbelt!

„Sie?!", fragte Großmutter überrascht. „Woher wussten Sie ... ?"

„Kunststück!" Frau Schlotterbeck klemmte sich das Monokel ins rechte Auge. „Bei meinem Beruf!"

Wasti begrüßte sie stürmisch. Es fehlte nicht viel und er hätte sie umgerissen vor lauter Freude.

„Guter Hund, braver Hund!" Frau Schlotterbeck tätschelte ihm die Schnauze. „Frauchen ist stolz auf dich!"

„Und mit gutem Recht!", rief Herr Oberwachtmeister Dimpfelmoser. „Es gibt auf der ganzen Welt keinen besseren Polizeihund als ihn!"

Frau Schlotterbeck seufzte gerührt.

„Und trotzdem", sagte sie traurig, „trotzdem wollte ich, dass er wieder ein Dackel wäre: ein ganz gewöhnlicher kleiner Dackel."

Kasperl tröstete sie und versprach ihr, er werde sich etwas einfallen lassen, um Wasti wieder zu seinem richtigen Aussehen zu verhelfen.

„Irgendwie muss das doch möglich sein", meinte er. „Machst du mit, Seppel?"

„Klar!", sagte Seppel. „Gleich morgen wollen wir damit anfangen, uns den Kopf zu zerbrechen ..."

Es wurde ein schöner und langer Abend, an den sie noch lange denken sollten.

Großmutter musste der Witwe Schlotterbeck und Herrn Dimpfelmoser genau erzählen, wie sie von Hotzenplotz auf dem Fahrrad entführt worden war und Herr Dimpfelmoser prostete ihr bei jeder Gelegenheit zu.

„Respekt!", rief er, immer wieder: „Respekt!"

Kasperl und Seppel sorgten dafür, dass Wasti stets ausreichend Wursti-Wursti auf dem Teller hatte.

Sie selbst aßen Bratwurst mit Sauerkraut, bis sie Bauchweh bekamen und waren so glücklich, dass sie mit keinem Menschen getauscht hätten – nicht einmal um den Preis einer Dauerfreikarte auf der Achterbahn.


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