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Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

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Название:
Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет
Издательство:
-
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-
Год:
-
Дата добавления:
14 февраль 2019
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Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет краткое содержание

Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет - описание и краткое содержание, автор Генрих Бёлль, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки My-Library.Info
В книге предлагается произведение Г.Белля "Хлеб ранних лет", адаптированное (без упрощения текста оригинала) по методу Ильи Франка. Уникальность метода заключается в том, что запоминание слов и выражений происходит за счет их повторяемости, без заучивания и необходимости использовать словарь. Пособие способствует эффективному освоению языка, может служить дополнением к учебникам по грамматике или к основным занятиям. Предназначено для студентов, для изучающих немецкий язык самостоятельно, а также для всех интересующихся немецкой культурой.

Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет читать онлайн бесплатно

Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет - читать книгу онлайн бесплатно, автор Генрих Бёлль

1          „Ich hätte es wissen müssen", sagte Ulla, „als ich dich in der Fabrik beobachtete, durch die gläserne Wand hindurch, die die Buchhalterei von der Fabrik trennt. Wie du mit den kleinen Arbeiterinnen umgingst, um ein Stück von ihrem Frühstücksbrot zu bekommen: eine war einhäßliches, kleines Ding, eine von den Ankerwicklerinnen, sie war ein wenig rachitisch, hatte ein ungesundes, pickeliges Gesicht — sie gab dir die Hälfte ihres Marmeladenbrotes, und ich beobachtete dich, wie du es in den Mund stecktest."

2          „Was du nicht weißt, ist, dass ich sie sogar küsste und mit ihr ins Kino ging und im Dunkeln ihre Hände hielt; und dass sie starb in den Tagen, als ich die Gesellenprüfung machte. Und dass ich einen ganzen Wochenlohn für Blumen ausgab, die ich auf ihr Grab brachte. Ich hoffe, dass sie mir das halbe Marmeladenbrot verziehen hat."

3          Ulla sah mich schweigend an, schob dann das schmutzige Geschirr noch weiter weg, und ich schob es wieder zurück, weil ein Teller fast auf den Boden gefallen wäre.

4          „Ihr", sagte ich, „habt es nicht einmal für nötig gehalten, einen Kranz zu ihrer Beerdigung zu schicken; nicht einmal eine Kondolenzkarte an ihre Eltern, ich nehme an, dass du nur mit roter Tinte einen sauberen und geraden Strich durch ihren Namen in der Lohnliste zogst."

5          Das Serviermädchen kam, räumte die Teller und Tassen auf ein Tablett und sagte: „Kaffee, nicht wahr?"

6          „Nein", sagte ich, „bitte für mich nicht."

7          „Aber für mich", sagte Ulla.

8          „Und für Sie?" sagte das Mädchen zu mir.

9          „Irgend etwas", sagte ich müde.

10        „Bringen Sie Herrn Fendrich einen Pfefferminztee", sagte Ulla.

11        „Ja", sagte ich, „bringen Sie mir einen."

12        „Mein Gott", sagte das Mädchen, „wir haben doch keinen Pfefferminztee, aber schwarzen."

13        „Ja, schwarzen bitte", sagte ich, und das Mädchen ging.

14        Ich blickte Ulla an und war erstaunt, wie ich schon so oft erstaunt gewesen war, wenn dieser volle und hübsche Mund so schmal und dünn wurde wie die Striche, die sie mit dem Lineal zog.

15        Ich nahm meine Uhr vom Arm, legte sie neben mich auf den Tisch; es war zehn nach sechs, und keine Minute später als Viertel vor sieben würde ich gehen.

16        „Ich hätte die zwanzig Mark gerne bezahlt, um zwei Minuten länger mit dir zu reden, ich hätte dir die zwei Minuten gerne zum Abschied geschenkt, wie zwei besonders kostbare Blumen — aber du hast dich selbst darum bestohlen. Mir waren diese zwei Minuten zwanzig Mark wert."

17        „Ja", sagte sie, „du bist ein feiner Herr geworden, verschenkst Blumen, das Stück zu zehn Mark."

18        „Ja", sagte ich, „es schien mir der Mühe wert, da wir uns nie etwas geschenkt haben. Nie, nicht wahr?"

19        „Nein", sagte sie, „wir haben uns nie etwas geschenkt. Mir ist eingeprägt worden, dass man sich Geschenke verdienen muss — und mir schien nie, dass du eins verdient hättest, und auch ich scheine nie eins verdient zu haben."

20        „Nein", sagte ich, „und das einzige, das ich dir geben wollte, obwohl du es nicht verdient hast, dieses einzige nahmst du nicht an. Und wenn wir ausgingen", sagte ich leise, „vergaßen wir nie, uns einen Beleg für die Steuer geben zu lassen, abwechselnd einmal für euch und das andere Mal für mich. Und wenn es Quittungen für Küsse gäbe, du hättest sie in einem Ordner."

21        „Es gibt Quittungen für Küsse", sagte sie, „und du wirst sie eines Tages zu sehen bekommen."

22        Das Mädchen brachte Ulla den Kaffee und mir den Tee, und es schien mir eine Unendlichkeit zu dauern, ehe dieganze Zeremonie vorüber war: dieses Hinstellen der Teller, der Tassen, der Milchkannen und Zuckerschalen, des Halters für das Tee-Ei, und es kam noch ein kleines Tellerchen, auf dem die kleine Silberkralle lag, die eine winzige Zitronenscheibe zwischen ihren Zahnen hielt.




1          Ulla schwieg (молчала; schweigen), und ich hatte Angst, dass sie schreien würde (что она закричит); ich hatte es einmal gehört (я однажды слышал), wie sie schrie (как она кричала; schreien-schrie-geschrien), als ihr Vater ihr die Prokura verweigerte (когда её отец отказал ей в генеральной доверенности). Die Zeit ging nicht weiter (время не двигалось: «не шло дальше»): es war dreizehn Minuten nach sechs.

2          „Verflucht (проклятье!; verfluchen — проклинать)", sagte Ulla leise, „tu wenigstens die Uhr weg (убери хотя бы часы; wegtun; wenigstens — поменьшеймере)."

3          Ich deckte die Uhr mit der Speisekarte zu (я накрыл часы /карточкой/ меню; die Speise — кушанье, die Karte — карточка; zudecken). Es schien mir (мне казалось), als hätte ich das alles schon unzählige Male sehen (будто бы я это всё, должно быть, уже бесчисленное /количество/ раз видел; das Mal), hören (слышал) und riechen (чувствовал запах) müssen, wie die Schallplatte (как пластинку; der Schall — звук, die Platte — пластина), die die Leute (которую люди), die über mir wohnten (которые жили надо мной), jeden Abend zu einer bestimmten Zeit laufen ließen (каждый вечер в определённое = в одно и то же время заводили: «пускали вращаться»; laufen lassen)— wie einen Film (как фильм), den man in der Hölle gezeigt bekommt (который показывают в аду): immer nur den einen (всегда только один /и тот же/), und diesen Geruch in der Luft (этот запах в воздухе), von Kaffee (/запах/ кофе; der Kaffee), von Schweiß (пота; der Schweiß), Parfüm (духов; das Parfüm), Likör und Zigaretten (ликёра и сигарет; der Likör; die Zigarette): das, was ich sagte (то, что я говорил) — das, was Ulla sagte (то, что говорила Улла), das war alles schon unzählige Male gesagt worden (это всё уже было сказано бесчисленное /количество/ раз), und es stimmte nicht (и это не соответствовало истине), die Worte schmeckten falsch auf der Zunge (слова были фальшивыми: «имели вкус фальшивого на языке»): es schien mir wie das (это казалось мне, как то = напоминало мне то), was ich Vater vom Schwarzmarkt und von meinem Hunger erzählt hatte (что я рассказывал отцу о чёрном рынке и о моём голоде): indem man es aussprach (когда: «в то время, как» ты это говорил), stimmte es schon nicht mehr (это уже больше не соответствовало истине) — und plötzlich entsann ich mich der Szene (и неожиданно я вспомнил сцену; sich entsinnen), wie Helene Frenkel mir das Marmeladenbrot gegeben hatte (как Елена Френкель давала мне бутерброд с повидлом), so deutlich (так отчётливо), dass ich den Geschmack der roten, ordinären Marmelade zu schmecken glaubte (что я поверил, что чувствую = почувствовал вкус обычного красного повидла), und ich sehnte mich nach Hedwig (и я затосковал по Хедвиг; sich sehnen) und nach dem dunkelgrünen Schatten der Brücke (по тёмно-зелёной тени моста), in dem Jürgen Brolaski verschwunden war (в которой исчез Юрген Броласки; verschwinden).

4          „Ganz (совсем = до конца)", sagte Ulla, „verstehe ich es nicht (я этого не понимаю), weil ich nicht verstehe (так как я не понимаю), dass es Dinge gibt (что есть вещи; das Ding), die du nicht des Geldes wegen tust (которые ты делаешь не из-за денег) — oder hat sie Geld (или у неё есть деньги)?"

5          „Nein", sagte ich, „sie hat kein Geld — aber sie weiß (но она знает), dass ich gestohlen habe (что я воровал; stehlen); jemand von euch muss es jemand erzählt haben (кто-то из вас, должно, быть рассказал это тому), der es ihrem Bruder erzählte (кто /потом/ рассказал это её брату). Auch Wolf hatte mich eben noch einmal daran erinnert (и Вольф именно об этом мне ещё раз напомнил)."

6          „Ja", sagte sie, „es war gut (хорошо), dass er es tat (что он это сделал; tun-tat-getan): du bist so fein geworden (ты стал таким утончённым), dass du wahrscheinlich zu vergessen anfingst (что, вероятно, начал забывать; anfangen), dass du Kochplatten klautest (что ты воровал электроплитки; klauen), um dir Zigaretten zu kaufen."

7          „Und Brot", sagte ich, „das Brot, das du, das dein Vater mir nicht gegeben hat (мне не давали) — nur Wolf gab mir manchmal welches (только Вольф иногда давал мне его /хлеб/). Er wusste gar nicht (он совсем не знал), was Hunger war (что такое голод), aber er gab mir immer sein Brot (но он всегда отдавал мне свой хлеб), wenn wir zusammen arbeiteten (когда мы вместе работали). Ich glaube", sagte ich leise, „wenn du mir damals auch nur einmal ein Brot gegeben hättest (если бы ты мне тогда тоже хотя бы раз дала хлеб), würde es unmöglich für mich sein (для меня было бы невозможно), hier zu sitzen (здесь сидеть) und so mit dir zu sprechen (и так с тобой разговаривать)."

8          „Wir bezahlten immer über Tarif (мы всегда платили сверх тарифа; der Taríf), und jeder (и каждый), der bei uns arbeitete (кто у нас работал), bekam sein Deputat (получал свой паёк; das Deputat — частьзарплаты, выплачиваемаянатурой) und mittags eine markenfreie Suppe (а во время обеда — суп без карточек /свободно, не по карточкам/; die Marke — талон, frei — свободный)."

9          „Ja", sagte ich, „ihr bezahltet immer über Tarif, und jeder, der bei euch arbeitete, bekam sein Deputat und mittags eine markenfreie Suppe."

10        „Du Schuft", sagte sie, „du undankbarer Schuft (ты — неблагодарный негодяй)."

11        Ich nahm die Speisekarte von meiner Uhr weg (я убрал меню с моих часов), aber es war noch nicht halb sieben (но ещё не было половины седьмого), und ich deckte die Speisekarte wieder über die Uhr.




1          Ulla schwieg, und ich hatte Angst, dasssie schreien würde; ich hatte es einmal gehört, wie sie schrie, als ihr Vater ihr die Prokura verweigerte. Die Zeit ging nicht weiter: es war dreizehn Minuten nach sechs.

2          „Verflucht", sagte Ulla leise, „tu wenigstens die Uhr weg."

3          Ich deckte die Uhr mit der Speisekarte zu. Es schien mir, als hätte ich das alles schon unzählige Male sehen, hören und riechen müssen, wie die Schallplatte, die die Leute, die über mir wohnten, jeden Abend zu einer bestimmten Zeit laufen ließen — wie einen Film, den man in der Hölle gezeigt bekommt: immer nur den einen, und diesen Geruch in der Luft, von Kaffee, von Schweiß, Parfüm, Likör und Zigaretten: das, was ich sagte — das, was Ulla sagte, das war alles schon unzählige Male gesagt worden, und es stimmte nicht, die Worte schmeckten falsch auf der Zunge: es schien mir wie das, was ich Vater vom Schwarzmarkt und von meinem Hunger erzählt hatte: indem man es aussprach, stimmte es schon nicht mehr — und plötzlich entsann ich mich der Szene, wie Helene Frenkel mir das Marmeladenbrot gegeben hatte, so deutlich, dass ich den Geschmack der roten, ordinären Marmelade zu schmecken glaubte, und ich sehnte mich nach Hedwig und nach dem dunkelgrünen Schatten der Brücke, in dem Jürgen Brolaski verschwunden war.

4          „Ganz", sagte Ulla, „verstehe ich es nicht, weil ichnicht verstehe, dasses Dinge gibt, die du nicht des Geldes wegen tust — oder hat sie Geld?"

5          „Nein", sagte ich, „sie hat kein Geld — aber sie weiß, dass ich gestohlen habe; jemand von euch muss es jemand erzählt haben, der es ihrem Bruder erzählte. Auch Wolf hatte mich eben noch einmal daran erinnert."

6          „Ja", sagte sie, „es war gut, dass er es tat: du bist so fein geworden, dass du wahrscheinlich zu vergessen anfingst, dass du Kochplatten klautest, um dir Zigaretten zu kaufen."

7          „Und Brot", sagte ich, „das Brot, das du, das dein Vater mir nicht gegeben hat — nur Wolf gab mir manchmal welches. Er wusste gar nicht, was Hunger war, aber er gab mir immer sein Brot, wenn wir zusammen arbeiteten. Ich glaube", sagte ich leise, „wenn du mir damals auch nur einmal ein Brot gegeben hättest, würde es unmöglich für mich sein, hier zu sitzen und so mit dir zu sprechen."

8          „Wir bezahlten immer über Tarif, und jeder, der bei uns arbeitete, bekam sein Deputat und mittags eine markenfreie Suppe."


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