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Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман

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Название:
Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr
Дата добавления:
29 ноябрь 2024
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Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман

Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман краткое содержание

Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман - описание и краткое содержание, автор Эрнст Теодор Амадей Гофман, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки My-Library.Info

Мурр был котом неординарным и умным. Никогда не поддавался на уловки мышей, поскольку остроумие его превосходило их хитрость. Жаждал знаний, просвещения и учёности, но, увы, образовательные учреждения не предназначены для котов. От прочих мурлыкающих мечтателей Мурра отличало одно: он обладал способностью вдохновлять поэтов и музыкантов.
И этого оказалось достаточно, чтобы заслужить бессмертие в литературе.
«Житейские воззрения кота Мурра» – это не только роман, но и уникальное сочетание автобиографии кота и биографии его хозяина, известного композитора, в образе которого прослеживаются черты самого Э. Т. А. Гофмана.
В книге представлен оригинальный текст с параллельным переводом Константина Бальмонта, искусно передающим как юмор, так и философские размышления кота Мурра. Сатирические иллюстрации Луиса Уэйна, дополняющие издание, позволят читателю насладиться не только текстом, но и яркими, выразительными образами, которые оживляют страницы и углубляют восприятие сюжета и персонажей.
Элегантное оформление, твёрдый переплёт с тиснением, ляссе, высококачественная белая бумага – всё это делает книгу не только литературным, но и визуальным шедевром. Она станет желанным приобретением для коллекционеров и прекрасным подарком для всех, кто ценит искусство и литературу в их наивысшем проявлении.

Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr читать онлайн бесплатно

Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - читать книгу онлайн бесплатно, автор Эрнст Теодор Амадей Гофман
Euch, wüßte man nicht, daß Euer ganzes Leben eine Reihe der wunderlichsten Experimente darbietet. Gesteht es nur Meister Abraham, gesteht es nur, Ihr habt ganz im Stillen, im geheimsten Geheim, experimentiert nach jenem Grundsatz, aber überbieten wolltet Ihr den Mann, den Verfertiger jenes Präparats von dem wir sprachen. – Ihr wolltet, wart Ihr ganz fertig, hervortreten mit Eurem Zögling, und alle Professoren in der ganzen Welt in Erstaunen versetzen und Verzweiflung, Ihr wolltet den schönen Grundsatz: ›non ex quovis ligno fit Mercurius‹ ganz und gar zu Schanden machen! – Nun kurz, der quovis ist da, aber kein Mercurius, sondern ein Kater!«  —»Was sagt Ihr«, rief der Meister, indem er laut auflachte, was sagt Ihr, ein Kater?«

«Leugnet es nur nicht«, fuhr der Professor fort,»an dem Kleinen dort in der Kammer habt Ihr jene abstrakte Erziehungsmethode versucht, Ihr habt ihn lesen, schreiben gelehrt, Ihr habt ihm die Wissenschaft beigebracht, so daß er sich schon jetzt unterfängt den Autor zu spielen, ja sogar Verse zu machen.«

«Nun «sprach der Meister,»das ist doch in der Tat das Tollste was mir jemals vorgekommen! – Ich meinen Kater erziehen, ich ihm die Wissenschaften beibringen! – Sagt, was für Träume rumoren in Eurem Sinn, Professor? – Ich versichere Euch, daß ich von meines Katers Bildung nicht das mindeste weiß, dieselbe auch für ganz unmöglich halte.«

«So?«fragte der Professor mit gedehntem Ton, zog ein Heft aus der Tasche, das ich augenblicklich für das mir von dem jungen Ponto geraubte Manuskript erkannte, und las:

Sehnsucht nach dem Höheren

Ha, welch Gefühl, das meine Brust beweget!

Was sagt dies unruh – ahnungsvolle Beben,

Will sich zum kühnen Sprung der Geist erheben,

Vom Sporn des mächt'gen Genius erreget?

Was ist es, was der Sinn im Sinne träget,

Was will dem Liebesdrang – erfüllten Leben

Dies rastlos brennend feurig süße Streben,

Was ist es, das im bangen Herzen schläget?

Entrückt werd ich nach fernen Zauberlanden,

Kein Wort, kein Laut, die Zunge ist gebunden,

Ein sehnlich Hoffen weht mit Frühlingsfrische,

Befreit mich bald von drückend schweren Banden.

Erträumt, erspürt, im grünsten Laub gefunden!

Hinauf mein Herz! beim Fittich ihn erwische!

Ich hoffe, daß jeder meiner gütigen Leser die Musterhaftigkeit dieses herrlichen Sonetts, das aus der tiefsten Tiefe meines Gemüts hervorfloß, einsehen, und mich um so mehr bewundern wird, wenn ich versichere, daß es zu den ersten gehört, die ich überhaupt verfertigt habe. Der Professor las es aber, in seiner Bosheit, so ohne allen Nachdruck, so abscheulich vor, daß ich mich kaum selbst erkannte, und daß ich von plötzlichem Jähzorn, wie er jungen Dichtern wohl eigen, übermannt, im Begriff war, aus meinem Schlupfwinkel hervor, dem Professor ins Gesicht zu springen, und ihn die Schärfe meiner Krallen fühlen zu lassen. Der kluge Gedanke, daß ich doch, wenn beide, der Meister und der Professor, sich über mich her machten, notwendig den Kürzern ziehen müsse, ließ mich meinen Zorn mit Gewalt niederkämpfen, jedoch entfuhr mir unwillkürlich ein knurrendes Miau, das mich unfehlbar verraten haben würde, hätte der Meister nicht, da der Professor mit dem Sonett fertig, aufs neue eine dröhnende Lache aufgeschlagen, die mich beinahe noch mehr kränkte als des Professors Ungeschick.

«Hoho«, rief der Meister, wahrhaftig,»das Sonett ist eines Katers vollkommen würdig; aber noch immer verstehe ich nicht Euern Spaß, Professor, sagt mir nur lieber gerade zu, wo Ihr hinauswollt.«

Der Professor, ohne dem Meister zu antworten, blätterte im Manuskript, und las weiter:

Glosse

Liebe schwärmt auf allen Wegen,

Freundschaft bleibt für sich allein,

Liebe kommt uns rasch entgegen,

Aufgesucht will Freundschaft sein.

Schmachtend wehe, bange Klagen,

Hör ich überall ertönen,

Ob den Sinn zum Schmerz gewöhnen,

Ob zur Lust, ich kann's nicht sagen,

Möchte oft mich selber fragen,

Ob ich träume, ob ich wache.

Diesem Fühlen, diesem Regen,

Leih' ihm Herz die rechte Sprache;

Ja im Keller, auf dem Dache,

Liebe schwärmt auf allen Wegen!

Doch, es heilen alle Wunden,

Die der Liebesschmerz geschlagen,

Und in einsam stillen Tagen

Mag, von aller Qual entbunden,

Geist und Herz wohl bald gesunden;

Art'ger Kätzchen los Gehudel

Darf es auf die Dauer sein?

Nein! – fort aus dem bösen Strudel,

Unterm Ofen mit dem Pudel,

Freundschaft bleibt für sich allein!

Wohl ich weiß es —

«Nein«, unterbrach hier der Meister den lesenden Professor,»mein Freund, Ihr macht mich in der Tat ungeduldig, Ihr oder ein anderer Schalk hat sich den Spaß gemacht, im Geist eines Katers, der nun gerade mein guter Murr sein soll, Verse zu machen, und nun foppt Ihr mich den ganzen Morgen damit herum. Der Spaß ist übrigens nicht übel, und wird vorzüglich dem Kreisler sehr wohl gefallen, der wohl nicht unterlassen dürfte, damit eine kleine Parforcejagd anzustellen, in der Ihr am Ende selbst ein gehetztes Wild sein könntet. Aber nun laßt Eure sinnreiche Einkleidung fahren und sagt mir ganz ehrlich und trocken, was es mit Eurem seltsamen Spaß eigentlich für eine Bewandnis hat.«

Der Professor schlug das Manuskript zusammen, sah dem Meister ernst ins Auge, und sprach dann:»Diese Blätter brachte mir vor einigen Tagen mein Pudel Ponto, der, wie Euch bekannt sein wird, mit Eurem Kater Murr in freundschaftlichen Verhältnissen lebt. Zwar trug er das Manuskript zwischen den Zähnen, wie er nun einmal alles zu tragen gewohnt ist, indessen legte er es mir doch ganz unversehrt in den Schoß, und gab mir dabei deutlich zu verstehen, daß er es von keinem andern habe, als von seinem Freunde Murr. Als ich nun einen Blick hineinwarf, fiel mir gleich die ganz besondere, eigentümliche Handschrift auf, als ich aber einiges gelesen, stieg in mir, selbst weiß ich nicht auf welche unbegreifliche Art, der seltsame Gedanke auf, Murr könne das alles selbst gemacht haben. So sehr mir die Vernunft, ja eine gewisse Lebenserfahrung, der wir alle nicht


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